Einblicke - Was unsere Gäste motiviert

Bericht Seelsorge-Wochenende

Was bedeutet es eigentlich, seine Eltern zu ehren und wie gelingt uns ein gutes Miteinander? - neue Erkenntnisse eines Teilnehmers

Im Februar 2017 habe ich an einer Familienaufstellung mit Hans Wiedenmann teilgenommen, um Schwierigkeiten mit meiner Herkunftsfamilie auf die Spur zu kommen. Da mir dort so manches klar geworden ist, haben wir uns als Ehepaar zu dem Seelsorgewochenende im Juli angemeldet. Das Seminar stand unter dem Thema: „Aus der Enge in die Weite – Schritte auf dem Weg zur inneren Reife.“ Am meisten hat uns die „Eltern-Kind-Beziehung“ angesprochen. Die Frage des „Eltern-Ehrens“ hat Wiedenmann wie folgt beantwortet: „Ich achte meine Eltern als die Menschen, die mir das Leben geschenkt haben.“ In der „Eltern-Kind-Beziehung“ ist es wichtig, dass ich mein Elternhaus innerlich verlasse. Dies äußert sich unter anderem darin, dass ich in Freiheit auf Wünsche und Erwartungen meiner Eltern mit „NEIN“ oder „JA“ antworten oder ihnen respektvoll Grenzen setzen kann. Diese muss ich selbst ernst nehmen, damit auch ich ernst genommen werde.

Sehr aufschlussreich für uns ist auch seine Ausführung auf die vielfach vorherrschende Haltung alter Eltern, wenn sie zu ihren erwachsenen Kindern sagen: „So viel haben wir für dich getan, viele Nächte an deinem Bett gesessen, dich ausgefahren, etc.“ und wollen dies quasi im Alter zurück haben. Laut Wiedenmann ist das keine Liebe, sondern wie ein Darlehen, das nun zurückgefordert wird. Es liegt in unserer menschlichen Natur, dass Eltern immer mehr geben, als sie von ihren Kindern zurück bekommen.

Abschließend können wir sagen, dass es für uns gut gewesen wäre, wenn wir dieses Seminar bereits 20 Jahre früher besucht hätten. Die Schwierigkeiten mit dem Vater/Schwiegervater, der lange Zeit mit uns im Haus gelebt hat, hätten wir mit diesen Erkenntnissen um einiges reduzieren können.